Download Ebook Identitätslinke Läuterungsagenda: Eine Debatte zu ihren Folgen für Migrationsgesellschaften (Impulse. Debatten zu Politik, Gesellschaft, Kultur)

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Identitätslinke Läuterungsagenda: Eine Debatte zu ihren Folgen für Migrationsgesellschaften (Impulse. Debatten zu Politik, Gesellschaft, Kultur)

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Über den Autor und weitere Mitwirkende

Dr. Sandra Kostner ist Migrationsforscherin und Geschäftsführerin des Masterstudiengangs „Interkulturalität und Integration“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Produktinformation

Taschenbuch: 314 Seiten

Verlag: ibidem-Sachbuch (3. Juni 2019)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3838213076

ISBN-13: 978-3838213071

Größe und/oder Gewicht:

14,9 x 2,5 x 21,1 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

5.0 von 5 Sternen

3 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 1.284 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Der wenig attraktive Titel des Buches ist geschickte Tarnung, den brisanten Inhalt einem sachlich interessierten Publikum vorzubehalten und ihn nicht „populistischen“ Keulen-Argumenten von links oder rechts auszusetzen.Dafür bekommt man mit dem Impulspapier der Herausgeberin und den zustimmenden bzw. widersprechenden Reaktionen unterschiedlichster Autoren eine Sammlung verschiedener Sichtweisen auf ein Migrations-Phänomen, das unsere Gesellschaften langfristig verändern wird, ohne dass dies der erklärte Wille der hier schon lange lebenden Menschen ist, weil man sich der Konsequenzen weder bewusst war noch ist – und nicht gefragt wurde.Man hat lange auf ein solches Buch im deutschen Sprachraum warten müssen, denn Politik und Medien mit ihrer alles beherrschenden Deutungshoheit haben die Veröffentlichung und Diskussion solche Gedanken bisher erfolgreich verhindert!Kostner identifiziert Eigeninteressen-basierter Schuld-Opfer-Symbiose als Grundlage für die Entwicklung sich selbst stabilisierender Systeme, in denen identitätslinke Diversitäten die Nachfolge des marxistischen Klassenbewusstseins antreten. Diese halten Diskriminierungsnarrative aufrecht, unabhängig davon, was in der Realität passiert.Den internationalen Entrepreneuren sei es gelungen, die Identitätsdichotomien in ihren jeweiligen Gesellschaften fest zu etablieren, seit sich die neue Linke in den 1970er Jahren von der sozialen Revolution verabschiedet und sich dem sozialen Umbau der Gesellschaft durch kulturellen Wandel zugewandt habe.Aus „humanitären Gründen“ entstehen Geschäftsmodelle für „Dienstleister“, die die bestehenden Institutionen langfristig handlungsunfähig machten. Die Instabilitäten, vor denen Migranten fliehen, infizierten selbst die Gemeinschaften, die heute noch zu helfen in der Lage seien …Das Prinzip der verallgemeinerten Unterdrücker-Unterdrückten-Dichotomie lasse sich auf verschiedene Gegebenheiten anwenden und geschickt – wie Muslime als „neue Juden“ – missbrauchen.Der Niedergang von SPD und Linker sowie der Aufstieg der Grünen können diese Analyse plausibel machen; die Rolle der AfD läge dabei weniger in der Funktion eines aktiven Gegenspielers als in der des Indikators der Stimmung in der Gesellschaft, also der tipping points für Phasenübergänge.Das Buch geht tiefer als vieles, was veröffentlichte Meinung politisch korrekt verbreitet, denn es erklärt, was freiheitliche Gesellschaften handlungsunfähig macht und - wie ein gelähmtes Kaninchen - auf die Schlange aktueller, historisch dem Mittelalter zuzurechnender Entwicklungen in Religion und Kultur starren lässt!Herausgeber, Autoren und Verlag verdienen für ihren Mut und Weitblick einen Sonderpunkt, die kontroverse Diskussion in dieser Form zugänglich zu machen!

Leicht soziologisch abgehoben lesen wir in diesem guten Buch die Konsequenzen aus dieser Aussage:„Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“ (Franz Werfel, 1946 „Stern des Ungeborenen“)Sandra Kostner (SK) als Herausgeberin und 12 Repliken bzw. Beiträge zu ihrer Einführung bzw. Theorie identifizieren bzw. analysieren den Fortgang marxistischer Klassen-Narrative weg vom unterdrückten Arbeiter hin zu anderen Milieus und insb. migrantischen Clustern. Linkes Denken kommt einem heute im grünen Gewand ebenso daher wie im globalen Zusammenstehen aller Entrechteten, sie mäandert opportunistisch suchend hin zu allen verfügbaren Problemen, sie wird und ist heute ein Religionsderivat und genau aus diesem Grund eine ähnlich problematische politische Religion wie alle anderen auch.Analysiert man heute die Sprache jener, die meinen, ein demokratisches Deutschland mit alternativloser Religionsfreiheit verteidigen zu müssen, dann findet man dies: „Die Texte spiegeln ein dualistisches Weltbild wider: Wir und die Anderen, Gut und Böse, Freund und Feind sind klar zu identifizieren. Zu den Feinden gehören an erster Stelle der Rechtspopulismus und ein politischer Rassismus, die sich angeblich in weiten Teilen Europas etabliert hätten.“ (Stefan Luft, Den Verstand bewahren, S. 213). Dabei zählt man auch eigene politisch linke Freunde zu diesen Unverbesserlichen, grenzen sie doch nicht hart genug aus. Der ev. Kirchentag in Dortmund ist aktuell Teil dieser engen Toleranz, m.E. ein fatales Zeichen für die Demokratie.Boris Palmer hat in seinem Teil völlig Recht, wenn er sagt: „Die stets ins Moralisierende abgleitende Diskussion dient der Selbstläuterung meiner Kritiker und nicht der Lösung von Problemen. Deshalb kommt ein Gespräch nie zustande, und eine Polarisierung zwischen diesen Fraktionen der 'Gutmenschen' - nach Kostner der Identitätslinken - auf der einen Seite und den rechten Identitäten auf der anderen Seite nimmt weiter zu.“ Herr Palmer als Realist, Vernunftsmensch und Macher hat Probleme, sich in diesem Geflecht emotionaler und klassenbewusster Fallstricke zurechtzufinden, er eckt an und findet in der Theorie von Sandra Kostner jene Gründe, die ihn zunehmend von außen lähmen und emotional verurteilen.Gleichwohl kritisiert BP das Vorgehen von SK: „Aus Sicht des politischen Praktikers fehlt allerdings noch ein Lösungsvorschlag mit hinreichender Erfolgswahrscheinlichkeit. (S. 263) Der dann folgende Vorschlag von BP liest sich nicht schlecht, aber auch er vermeidet das Wort der dritten monotheistischen Religion, redet stattdessen von patriarchalen Strukturen und falschen Männlichkeitsvorstellungen. Hier erkennt man wieder jenen Oberflächen-Moralismus, der es vermeidet, harte, klare Worte zu finden für Ideologien, deren Exegese der Grundlagenwerke ausreichend offen liegt und täglich von mehr Menschen gelesen wird: nicht nur in Büchern, sondern vor allem in der Realität, von Nachbar zu Nachbar.Stefan Luft hat völlig Recht in seinem Artikel: falscher, d.h. unfundierter Moralismus treibt die Gesellschaft in der Bürgerkrieg. Das Fatale ist: je mehr Identätäslinke ihr fehlendes Wissen erkennen, je härter und unversöhnlicher behandeln sie die anderen Seite. „Die Verweigerung gegenüber jeder politischen Argumentation stellt den demokratischen Prozess in Frage. Diese Haltung wird die Dynamik der politischen Konfrontation weiter vorantreiben.“ (S. 218)So möchte man dem Ev. Kirchentag in Dortmund zurufen: Ausgrenzung von Menschen und Fakten, parlamentarisch und demokratisch legitimiert, untergräbt die Demokratie. Hilfreich wäre hier ein Blick in die eigene Vergangenheit. Ich wünschte, Herr Leyendecker würde in dem Buch von Henrik Eberle, Briefe an Hitler, Kapitel 41 nochmal nachhören. Dort schreibt die Spitze der Ev. Kirche an Adolf Hitler.

… vermuten lässt!Ich habe bis jetzt den einleitenden Thesen-Text von Sandra Kostner gelesen sowie drei derzwölf darauf und auf die These der "Identitätslinken Läuterungsagenda" (IL) Bezug nehmenden Texte.Und ich bin schwer begeistert! Denn hier geht's an Eingemachte und es wird kontrovers diskutiert, wo sonst nur polemisiert und vereinfacht wird. Und es geht neben der titelgebenden IL vor allem um das im Subtitel genannte Thema "Migration", welches m. E. das aktuell zentrale Thema (nicht nur) dieses Staates ist und unsere Zukunft entscheidend prägen wird.Die Sprache der bisher gelesenen Texte ist gewiss keine Hausmannskost, es bedarf daher wohl einiger Vorkenntnisse/Fertigkeiten auch sprachlicher Art, um dieses Buch letztlich voll aufnehmen zu können. Aber die kontroverse und zugleich offene Art mit der die Diskutanten die Kernthesen beackern, empfinde ich als sehr bereichernd. Und es kommen neben der persönlichen Sichtweise der Autoren auch wissenswerte Details ins Spiel, so z.B. Studien zum Thema "Migration und Islam" im "Migrationsmusterland" Schweden.Auch wenn ich noch einige Texte zu lesen habe, kann ich das Buch - und das ihm zugrunde liegende Konzept - sehr empfehlen. Denn die Saat, ein sehr heißes Thema mit einem Impulspapier in den Raum zu stellen und von verschiedenen Autoren gerade auch des - hier angesprochenen - linken bzw. linksliberalen Spektrums - diskutieren zu lassen, geht hier voll auf. Und es macht ein wenig Hoffnung, dass offene Debatten gerade auch in solch brisanten Themenbereichen auch auf anderer Ebene in Deutschland noch möglich - und fruchtbar - sind. Und: Es gibt auch linke (halt linksliberale) Kritik der IL! :-)

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